Ærø Museum
Willkommen im Museum von Ærøskøbing
Das Ærø Museum ist ganzjährig geöffnet
Gehen Sie auf Entdeckungsreise in Ærøskøbings schönem alten Hof des Landvogtes aus dem Jahr 1775 und erfahren Sie mehr über Ærøs einzigartige Geschichte. Das Ærø Museum erzählt über das Leben auf Ærø, wie es einst war und jetzt ist.
Gleich neben dem Museum befindet sich ein Nutzgarten mit Pflanzen und Bäumen, die zeigen, wie ein Garten um 1920 ausgesehen hat. Bei einem Besuch des Ærø Museums sollten Sie sich einen Abstecher in den Garten nicht entgehen lassen.
Für Kinder (4-8 Jahre) und ihre erwachsenen Begleiter gibt es außerdem eine kostenlose Katzenjagd.
Eine Insel im Grenzland
Ærø ist ein ganz besonderer Ort in Dänemark. Nicht nur, weil es eine schöne Insel ist, sondern auch, weil sie im ehemaligen Grenzgebiet zwischen dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig liegt.
Bis zum Krieg von 1864 (2. Schleswigscher Krieg) war Ærø teil des Herzogtums Schleswig. Erst mit dem Friedensschluss wurde Ærø eine dänische Insel, während der größte Teil des übrigen Schleswigs Teil des Deutschen Kaiserreichs blieb.
Ærøs Lage sowohl an der Ostsee als auch im Südfünischen Inselmeer hat dazu geführt, dass sich die Menschen auf Ærø sowohl nach Schleswig als auch nach Dänemark orientiert haben.
Die Grenze war in gewisser Hinsicht eine Grenze, die Möglichkeiten für Handel und Schifffahrt geschaffen hat. In der Ausstellung sind verschiedene Gewichte und Maße sowie Münzfunde aus Ærøskøbing zu sehen, die von den Handelsbeziehungen über die Ostsee zeugen.
Ærøs Zugehörigkeit zum Herzogtum hat aber auch über lange Zeit hinweg zu einigen recht komplizierten Verwaltungsverhältnissen geführt.
Ærø ist erst 1867 dänisch geworden
Die dänischen Könige waren seit 1460 auch Herzöge von Schleswig, während jüngere Söhne und deren Nachkommen gleichzeitig den Titel eines Herzogs erhielten. Die Herzöge waren regierende Fürsten in Angelegenheiten, die ihr eigenes Territorium betrafen. Aber in Angelegenheiten, die das gesamte Herzogtum Schleswig betrafen, waren sie Untertanen des dänischen Königs in seiner Eigenschaft als Herzog von Schleswig.
Auf Ærø hat dies bedeutet, dass die Einwohner fast 400 Jahre lang miterleben mussten, wie die Insel vererbt, gehandelt, getauscht und zwischen verschiedenen herzoglichen Linien aufgeteilt wurde.
Besonders wild ging es von 1634 bis etwa 1700 zu, als Ærø in drei Mini-Herzogtümer unter den Herzögen von Plön, Glücksburg und Sonderburg aufgeteilt wurde.
Im Jahr 1749 wurde Ærø unter König Frederik V. wiedervereinigt, doch die Insel verblieb weiter ein Teil von Schleswig. Die Insel ist erst 1867 dänisch geworden.
Der Einfluss des Grenzgebiets
Obwohl Ærø in Schleswig lag, gehörten die Kirchen zur Diözese Fünen. Daher wurden die Priester der Insel in Kopenhagen ausgebildet und predigten auf Dänisch. Die anderen Beamten wurden in den Herzogtümern ausgebildet und sprachen folglich Deutsch.
Die Alltagssprache der Bewohner von Ærø gehörte zum Inseldänisch mit verschiedenen Dialekten von Ærø. Die unterschiedlichen Handels- und Kulturbeziehungen haben sich auf die Dialekte ausgewirkt.
Der Dialekt von West-Ærø spiegelt enge Beziehungen zu Als und den Inseln Südfünens wider, während der Dialekt von Ost-Ærø Verbindungen zu Langeland und Lolland erkennen lässt.
In der Ausstellung sind Beispiele dafür zu sehen, wie das Grenzgebiet die Baupraktiken und die Esskultur der Insel beeinflusst hat.
Der Hof des Landvogts
Achten Sie beim Rundgang durch das Museum auf die vielen schönen Baudetails. Die Brogade 3-5, in der das Ærø-Museum untergebracht ist, wurde von Ærøs erstem Landvogt Johan Heinrich Prehn erbaut.
Das Amt des Landvogts wurde 1773 eingeführt. Der Landvogt war die höchste juristische Instanz der Insel. Er ist auch von den Färöern und den dänischen Westindischen Inseln bekannt.
Prehn wurde in Flensburg geboren und erhielt seine Ausbildung an der Universität in Halle. 1773 kam er mit seiner Ehefrau in Ærøskøbing an und machte sich auf die Suche nach einem Haus, das sowohl als Wohnung als auch als Büro geeignet war. Als er kein Gebäude finden konnte, kaufte er 2-3 kleinere Häuser an der Ecke Brogade-Nørregade und baute ein neues Haus.
Prehn hat die Insel bereits 1784 verlassen, als er Bürgermeister von Sonderburg wurde.
Museum seit 1955
Der nächste Landvogt war nicht an einer Übernahme interessiert und baute stattdessen auf dem Marktplatz den „Richterhof“. Heute ist er das Verwaltungsgebäude des Museums.
Nach Prehn diente das Haus als Wohnung und Büro für verschiedene Beamte und ihre Familien und beherbergte unter anderem das Postamt und die Finanzverwaltung.
Um 1840 wurde das Haus in zwei Parzellen aufgeteilt. Dies erklärt, warum das Gebäude zwei Haupttüren und zwei Treppen in den ersten Stock hat.
Das Haus Brogade 3-5 wurde 1919 unter Denkmalschutz gestellt, und seit 1955 ist es Schauplatz für die Ausstellungen des Ærø-Museums.